1943, in einer kleinen Stadt in Louisiana: Den 18-jährigen Will Jones erwartet der Tod durch den elektrischen Stuhl (Mercy Seat = Stuhl der Gnade). Er, ein Schwarzer, soll ein weißes Mädchen vergewaltigt haben. Nur, so war es nicht, er hatte mit ihr eine Beziehung, doch von einer Gewalttatkonnte nie die Rede sein. Freilich, bevor der Prozess gegen ihn begann, hatte sich sein Mädchen das Leben genommen, aus Scham und Verzweiflung. Und so konnte niemand ihn mehr entlasten.
Winthrops Roman erzählt uns von den letzten beiden Tagen vor Wills Hinrichtung: Will wartet in seiner Zelle, der elektrische Stuhl muss erst noch von weit her transportiert werden, der Gefängnispfarrer ist sicher, daß Will unschuldig ist, ebenso wie Wills verzweifelnde Mutter, Wills Vater bringt einen Grabstein auf einem alten  Maultier herbei, der Staatsanwalt prüft sein Gewissen und sein Sohn gibt uns preis, wie es zu der Verurteilung kam…

Ein sowohl erschütternder, wie packender Roman über einen tatsächlichen Fall, der ein ganz und gar überraschendes Ende nimmt.

Elizabeth Winthrop, Mercy Seat
C.H.Beck Verlag                                                                    22,00