Zu den drei großen Frauengestalten aus den Romanen des 19. Jahrhunderts – Emma Bovary, Effi Briest und Anna Karenina – hat der seit langem als Nobelpreiskandidat gehandelte Schriftsteller Colm Toibin nun eine vierte hinzugefügt: Nora Webster.
In einer Kleinstadt der irischen Südostens der frühen siebziger Jahre des 20. Jahrhunderts ist Maurice Webster, der beliebte Lehrer sehr früh verstorben. Seine Frau Nora hat nun ihr Leben und das ihrer Kinder neu zu ordnen. Die beiden Jungs hat sie, während ihr Mann unter Anteilnahme des halben Orts unter die Erde gebracht wird und eine nicht enden wollende Schar von Trauergästen abends
zu Besuch kommt, bei ihrer Schwester untergebracht – weit entfernt von den bald erdrückenden Umständen der Trauerfeierlichkeiten. Als sie wieder zurückkommen, hat der eine begonnen zu stottern. Und er wird – vermutlich – auf unabsehbare Zeit weiterhin damit zu tun haben.
Colm Toibin, Nora Webster
Carl Hanser Verlag
383 S. 26,00 €